Bei der Nachfolgeplanung denken viele Unternehmer zunächst an den Verkaufspreis oder daran, überhaupt einen passenden Nachfolger zu finden. Dabei wird oft vergessen, dass eine unzureichende Planung gravierende Folgen für das gesamte Unternehmen haben kann. Im schlimmsten Fall leidet nicht nur die wirtschaftliche Stabilität, sondern auch das Vertrauen von Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten – und letztlich sogar die eigene Gesundheit.
1. Die verdeckten Risiken einer schlechten Nachfolge
Wenn Klarheit über die künftige Führung fehlt, bleiben wichtige Entscheidungen aus und Unsicherheit macht sich breit. Typische Symptome sind:
- Verunsicherte Leistungsträger
Mitarbeiter, die über die Weiterentwicklung des Unternehmens im Ungewissen bleiben, ziehen sich zurück oder orientieren sich neu. - Skeptische Kunden und Lieferanten
Unklare Verhältnisse schrecken Geschäftspartner ab und geben Wettbewerbern Raum, Marktanteile zu gewinnen. - Aufgeschobene Investitionen
Strategisch notwendige Projekte werden aus Unsicherheit heraus verschoben oder ganz vergessen. - Operative Fehler
Unklare Zuständigkeiten und fehlende Informationen sorgen für Pannen im Tagesgeschäft. - Schleichender Verlust von Stärken
Innovation, Qualität und Kundennähe nehmen kontinuierlich ab, ohne dass es sofort bemerkt wird.
Das Ergebnis: Das Unternehmen wird nachhaltig geschwächt – und nicht selten leidet auch das Privatleben, wenn die Last der Nachfolgeplanung jahrelang auf dem Unternehmer oder der Unternehmerin allein ruht.
2. So gelingt eine gute Nachfolgeplanung
Eine gelungene Nachfolge ist proaktiv, detailliert und schafft Vertrauen bei allen Beteiligten. Besonders wichtig sind dabei fünf Schritte:
- Rechtzeitig anfangen
Beginnen Sie mindestens 3–5 Jahre vor der geplanten Übergabe. So haben Sie ausreichend Zeit, Hindernisse zu erkennen und zu beseitigen. - Zentrale Informationssammlung
Legen Sie alle wesentlichen Unterlagen und Daten an einem Ort ab. So vermeiden Sie Informationslücken und Chaos in der Übergabephase. - Altlasten und Abhängigkeiten bereinigen
Schaffen Sie klare Strukturen und reduzieren Sie Abhängigkeiten von Einzelpersonen oder bestimmten Kunden. Das erhöht den Unternehmenswert und erleichtert die Übergabe. - Rollen klar definieren
Klären Sie frühzeitig, welche Aufgaben Sie selbst behalten – und welche an den Nachfolger gehen. Das schützt vor Kompetenzgerangel und stellt sicher, dass wichtige Themen nicht liegen bleiben. - Offen kommunizieren
Tauschen Sie sich regelmäßig mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten aus. So beugen Sie Gerüchten vor und erhalten konstruktives Feedback.
3. Holen Sie sich Hilfe: Der wichtigste Schritt
Unternehmensnachfolge ist ein komplexes Vorhaben, das neben betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten auch emotionale Themen berührt. Ein erfahrener Berater oder Coach sorgt für Struktur, Klarheit und die nötige Objektivität.
Gerade weil so viel auf dem Spiel steht – von persönlichen Beziehungen bis hin zu wichtigen Unternehmenskennzahlen – lohnt es sich, das Know-how und die Erfahrung externer Spezialisten zu nutzen.
Fazit
Schlechte Nachfolgeplanung zahlt man oft doppelt: Einerseits sinkt der Unternehmenswert, andererseits entsteht durch unklare Zuständigkeiten und fehlende Entscheidungen ein schleichender Verlust an Wissen, Motivation und Innovationskraft. Beginnen Sie frühzeitig, planen Sie sorgfältig und kommunizieren Sie offen. So stellen Sie sicher, dass die Übergabe an Ihren Nachfolger (oder Ihre Nachfolgerin) nicht nur reibungslos verläuft, sondern auch den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft legt.
Reden wir darüber! Ich begleite Sie dabei, Fallstricke zu vermeiden und einen Nachfolgeprozess zu gestalten, der Ihrem Unternehmen und Ihrer Familie langfristig Stabilität und Erfolg sichert.