Die Kommunikation einer bevorstehenden Unternehmensnachfolge ist eine der größten Herausforderungen, denen sich ein Unternehmer stellen muss. Zu spät damit anzufangen, kann genauso problematisch sein wie zu früh. Doch wie findet man den richtigen Zeitpunkt und die richtige Art und Weise, um dieses sensible Thema anzusprechen?
Die Risiken einer späten Kommunikation
Beginnen Sie zu spät, über Ihre Nachfolge zu sprechen, kann das erhebliche negative Konsequenzen haben:
- Mitarbeiterfluktuation: Gute Mitarbeitende könnten das Unternehmen verlassen, weil sie keine klaren Zukunftsperspektiven sehen. Die Unsicherheit über die künftige Führung kann dazu führen, dass Ihre besten Talente das Unternehmen verlassen.
- Vertrauensverlust: Wenn die Nachfolge plötzlich und schnell durchgeführt wird, können Jahre des aufgebauten Vertrauens beschädigt werden. Mitarbeitende fühlen sich übergangen und reagieren möglicherweise mit Misstrauen gegenüber der neuen Führung.
Die Risiken einer frühen Kommunikation
Doch auch eine zu frühe Kommunikation birgt Gefahren:
- Verunsicherung der Belegschaft: Wenn Sie zu früh beginnen, über Ihre Nachfolge zu sprechen, kann dies zu Unsicherheiten führen. Gerüchte entstehen, und eine lähmende Angst vor Veränderungen kann sich breitmachen.
- Lähmung durch Angst: Die Ungewissheit, was die Zukunft bringt, kann dazu führen, dass Mitarbeitende in ihren Entscheidungen zögerlich werden und das Unternehmen stagniert.
Gibt es einen richtigen Weg?
Angesichts dieser Herausforderungen könnte man meinen, es sei unmöglich, die Nachfolge richtig zu kommunizieren. Tatsächlich müssen Sie mit gewissen Kollateralschäden rechnen, da es praktisch unmöglich ist, es allen recht zu machen. Doch es gibt erfolgreiche Strategien, die den Prozess erleichtern können.
Eine bewährte Methode ist die Zwiebelstrategie – eine schrittweise Kommunikation von innen nach außen:
- Innen: Die innerste Schicht besteht aus den Menschen, mit denen Sie Ihre Nachfolgestrategie entwickeln oder die direkt in den Prozess involviert sind. Hier sollten Sie mit Transparenz und Ehrlichkeit agieren, um eine solide Grundlage zu schaffen.
- Mitte: In der nächsten Schicht befinden sich die Personen, die für das Feintuning und die Umsetzung der Strategie entscheidend sind. Dazu gehören Schlüsselmitarbeitende, die den Übergang begleiten und unterstützen sollen.
- Außen: Die äußerste Schicht umfasst alle anderen Mitarbeitenden und Stakeholder, die ein berechtigtes Interesse an Informationen haben. Hier geht es darum, die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Form zu vermitteln.
Ein individuelles Drehbuch ist entscheidend
Jedes Unternehmen ist einzigartig, und es gibt kein Patentrezept für die Kommunikation der Nachfolge. Ein individuell auf Ihr Unternehmen zugeschnittenes „Drehbuch“ kann jedoch dazu beitragen, den Übergangsprozess so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Ein solches Drehbuch beinhaltet nicht nur den Zeitplan für die Kommunikation, sondern auch die Art und Weise, wie Informationen vermittelt werden. Es sollte berücksichtigen, wer wann welche Informationen erhält und wie potenzielle Unsicherheiten aufgefangen werden können.
Fazit: Ein Drehbuch macht den Unterschied
Eine gut durchdachte Kommunikationsstrategie kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen und einem problematischen Nachfolgeprozess ausmachen. Während es unmöglich ist, alle Eventualitäten vorauszusehen, erhöht ein klarer Plan die Wahrscheinlichkeit, dass die Übergabe positiv verläuft.
Wenn Sie Unterstützung bei der Entwicklung einer solchen Strategie benötigen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Lassen Sie uns gemeinsam darüber reden, wie wir den Nachfolgeprozess in Ihrem Unternehmen optimal gestalten können.